Autor: Uwe Umberto Pätzold
(diese Version des Manuals: Oktober 1998)
ïBeschreibung des Arbeitsverfahrens
Die Darstellungen sind wie folgt aufgebaut:
Spalte 1:
Diese Spalte zeigt die Zeitachse der Video-Audio-Aufnahme in Stunden, Minuten,
Sekunden und Einzelvollbildern ("frames") pro Sekunde (= H:MM:SS:fps.).
Weiterhin finden sich in dieser Skala gesetzte Marker, die sich primär
auf choreographische Ereignisse beziehen und deren Bedeutung in den jeweiligen
Analysen näher erklärt wird. Der der Echtzeit-Skalierung zugrundeliegende
Modus wurde bei der Digitalisierung des Video-Audio-Materials wie folgt
gewählt: PAL-Film 24 Vollbilder ("frames") pro Sekunde (= 24 fps.),
jedes vierte Vollbild (= "4 frames") wird in
Spalte 2:
als Klein-Photo ("Thumbnail" = TN) dargestellt und in der Zeit-Skalierung
mit einer langen Markierung angezeigt (die dazwischenliegenden "verdeckten"
Bilder werden durch kurze Markierungen berücksichtigt). Es werden
jeweils vier entsprechend diesem Selektionsmodus aufeinanderfolgende "frames"
in einem horizontalen Block dargestellt, jeweils drei dieser Blöcke
werden auf einer Druckseite (DIN A 4) im Horizontal-Format (= HF) angeordnet.
Der gewählte Darstellungsmodus (= DM) wird im weiteren Verlauf daher
wie folgt zitiert:
DM 24 fps./4 frames/3x4 TN/HF
Dieser Selektionsmodus des auf der Video-Spur aufgenommenen Materials erwies
sich in der Erprobung der angewendeten Darstellungsmethode als gangbarer
Kompromiß für die photographische Wiedergabe der Bewegungsereignisse.
Bei noch gröberer Selektion (z.B. die Darstellung jedes sechsten oder
zwölften Vollbilds) geht zuviel an visueller Information verloren;
es entstehen "Lücken" in den Bewegungsabläufen. Bei noch feinerer
Selektion (z.B. die Darstellung jedes einzelnen Vollbilds) muß mit
einem Vielfachen an Video-Audio-Repographien (und letztlich an Ausdrucken
bzw. Grafiken) gerechnet werden. Allerdings ist eine "4 frames"-Selektion
bei sehr schnellen Bewegungsereignissen u.U. nicht geeignet; hier muß
dann auf jeweils adäquate feinere Selektionsmodi zurückgegriffen
werden.
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Spalte 3:
In dieser Sparte wird eine relativ grobe, jedoch mit der Echtzeit-Achse
synchrone Dynamik-Amplitudengraphik der Audio-Spur der Aufnahme wiedergegeben.
Ferner erscheinen auch in dieser Sparte diverse Index-Marker, die sich
primär auf die zeitlichen Einsätze klanglicher Ereignisse beziehen.
D.h., daß aus den Zeitwerten zwischen den markierten Klangeinsätzen
mit Hilfe einer Umrechnung des jeweiligen "frames"-Selektionsmodus die
Echtzeit der zeitlichen Intervalle errechnet werden können. Dieser
Bereich gibt also die objektive Größe zeitlicher Intervalle
wieder, d.h. eine zeitliche Transkription der markierten Klangereignisse.
Im gewählten DM 24 fps./4 frames/3x4 TN/HF ergeben sich die folgenden
"frames"-Echtzeit-Relationen:
bei Selektionmodus:
4 frames = 24:4 = 6 Bilder/Sekunde {->Referenzwert}
ergibt bei Print-Format 3x4 TN (= 12 "frames"):
4 fps./6/Sek. = 2 Sekunden Ö {->Referenzwert}
Weiterhin gelten folgende Korrelationen:
1 frame = 1/6 Sekunde = ~ 16, 67 hsek.
2 frames = 2/6 = 1/3 Sekunde = ~ 33, 33 hsek.
3 frames = 3/6 = 1/2 Sekunde = 50 hsek.
4 frames = 4/6 = 2/3 Sekunde = ~ 66, 67 hsek.
5 frames = 5/6 Sekunde = ~ 83, 33 hsek.
6 frames = 1 Sekunde
7 frames = 1 1/6 Sekunden = ~ 1' 16,67 hsek.
8 frames = 1 1/3 Sekunden = ~ 1' 33,33 hsek.
9 frames = 1 1/2 Sekunden = 1' 50 hsek.
10 frames = 1 2/3 Sekunden = ~ 1' 66, 67 hsek.
11 frames = 1 5/6 Sekunden = ~ 1' 83,33 hsek.
12 frames = 2 Sekunden
Bei einer Video-Sequenz von (Ö) Sekunden = (Ö) Seiten DIN A 4:
10 = 5
20 = 10
30 = 15
40 = 20
50 = 25
60 = 30
Darüber hinausgehende Bedeutungen dieser Marker werden in den
jeweiligen Analysen näher erläutert. Es ist darauf hinzuweisen,
daß die Positionierbarkeit der Marker in der Audio-Spur der durch
den fps.-Modus der Video-Spur vorgegebenen zeitlichen Rasterung unterworfen
ist. Das heißt z.B., daß sich im gewählten Darstellungsmodus
keine zeitlichen Distanzen markieren lassen, die kleiner als ein "frame"
- also in diesem Falle einer 24tel-Sekunde - sind. Wenn daher in einigen
Fällen die Marke etwas vor oder hinter dem Einsatz einer grafischen
Amplitude zu liegen kommt, so ist dies durch diese Begrenzung der verwendeten
Software bedingt. Allerdings muß man sich klar machen, daß
es hier um zeitliche Schwankungen von weniger als einer 24tel Sekunde (~
4,16 hs) geht - derartige Toleranzen sind mit konventionellen Transkriptionsmethoden
ohnehin kaum zu erreichen.
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Spalte 4:
In dieser Spalte wurden - nach akustischer Kontrolle - weitere klangliche
Ereignisse eingetragen. Insbesondere betrifft dies Texte (im Falle vokaler
Darbietungen), genaue "frames"-Positionsangaben zu den Tonhöhen in
Spalte 5 sowie Vortragsangaben (Verzierungen). Diese Darstellung ist ebenfalls
synchron zur Echtzeit-Achse.
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Spalte 5:
In diese Sparte wurde eine Gerüst-Notation der dokumentierten Tonhöhen-/Klangereignisse
eingetragen. Diese Gerüst-Notation wurde manuell mit den zeitlichen
Marker der vier anderen Darstellungssparten synoptisiert.
Die Dauer eines Klangereignisses läßt sich anhand der Zeitskala
und den lokalen Tempi der Schlagzeiten mit der Formel:
Timebase (hier: 24 fps.) x 60
(durch) Anzahl der "frames"
= Anzahl der Schläge pro Minute (M.M.)
wesentlich genauer bestimmen als dies mit einer konventionellen grafischen
Zeitintervall-Aufzeichnung möglich ist. Die Beschlüsselung des
Notensystems erfolgt im ersten dargestellten Bildblock; danach wird nur
noch die Schlüsselposition mithilfe einer "Pfeilspitze" jeweils am
Anfang und am Ende des Systems gekennzeichnet. Zur Erfassung der Tonhöhen
wurden Samples der einzelnen Klänge angefertigt und diese mit Hilfe
der Software MACROMEDIA SOUND EDIT 16 in Bandspektrogrammen sichtbar gemacht
und mittels Suchtönen ausgemessen.
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ïDie so gewählten Darstellungen wurden mithilfe folgender weiterer
Arbeitsverfahren darstellungs- und drucktechnisch optimiert und zu Papier
gebracht:
1.) Erstellung von Bitmap-Dateien (Bildschirmkopien) in ADOBE PREMIERE
mit Hilfe des Programms FLASH-IT.
2.) Primäre Bearbeitung der Bildschirmkopien in ADOBE PHOTOSHOP
unter intensiver Nutzung der "Aktionen"-Palette dieser Software:
Wandlung der Datei vom RGB- in den Graustufenmodus; daraufhin eine Skalierung
der Bildschirmkopie auf 450x210 Punkte; eine Interpolation (Verdichtung)
der Pixel-Auflösung für die Druckausgabe von 72 dpi auf 144 dpi
sowie eine Optimierung der Parameter Helligkeit, Kontrast und Farbe (soweit
notwendig). Insbesondere wurde hierzu der Adobe Photoshop-Filter "unscharf
maskieren" verwendet. Export der Datei im EPS-Format.
3.) Import der bearbeiteten Dateien in das Programm MACROMEDIA FREEHAND
in eine vorher erstellte Seitenvorlage (mit bereits eingefügten Liniensystemen).
4.) Import der Graphik-Overlays in das Programm MICROSOFT WORD in eine
vorher erstellte Seitenmontage. (Dieser Arbeitsgang fehlt in der vorliegenden
Web-Dokumentation)
4.) Ausdruck der so erstellten Video-Audio-Reprographien. In die Liniensysteme
dieser vorläufigen Partitur wurden dann - nach akustischer und optischer
Kontrolle am Computer - die Klangereignisse per Hand eingetragen. (Dieser
Arbeitsgang fehlt in der vorliegenden Web-Dokumentation)
5.) Schließlich wurden diese handschriftlichen Transkriptionen
wiederum im Graphikprogramm MACROMEDIA FREEHAND ins Reine gesetzt, mithilfe
der DTP-Software QUARK XPRESS montiert und ausgedruckt. (Dieser Arbeitsgang
fehlt in der vorliegenden Web-Dokumentation)
Es wurden keinerlei Retouchen an den Video- und Audio-Samples wie auch
an den ursprünglichen Bild- und Tondarstellungen der Video-Audio-Reprographien
vorgenommen.
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